Die
Dokumentation zu meinem jugend forscht Projekt
1.Einführung | 2.Ein
intelligentes Fahrzeug | 3.- 3.4 Hauptteil | 3.5
Hauptteil | 3.6 - 3.8 Hauptteil | 4.Ergebnisse
Fahrerlos
zum Ziel
Mikrocontrollergesteuertes Fahrzeug mit Ultraschall-Sensorik
1993 von Holger Buß
2.Platz Bundesausscheidung Technik
3.
Hauptteil
Auf dem Fahrzeug befindet sich ein Rotor mit einem parabelförmig
gebogenen Schall-Reflektor, der auf der
Achse eines Schrittmotors befestigt ist. Dadurch ist es dem
Mikrocomputer möglich, auch die Abstände zu
Gegenständen, die sich seitlich vom Fahrzeug befinden, durch
Schwenken des Parabols genau zu messen (s.
Abb. 6).
Da der Controller nach dem Einschalten nicht weiß, in welcher
Stellung sich der Rotor befindet, muß dieser erst
in Nullstellung gebracht werden. Dazu dient eine Infrarot-Leuchtdiode,
die am Motor befestigt ist, und eine
Infrarot-Fotodiode auf der Unterseite des Rotors.
Beim Suchen des Rotornullpunktes dreht sich der Rotor soweit, bis
Foto- und Leuchtdiode übereinander stehen.
Wenn das Infrarotlicht auf die Fotodiode trifft, wird diese
niederohmig und meldet dem Controller durch
Wechseln von Low auf High an einem Eingabebaustein den Rotor-nullpunkt.
Die Form des Parabols gewährleistet die Abtastung eine Streifens
von ca. 15 cm. Das ist notwendig, weil das
Fahrzeug sonst nicht dicht an Hindernissen vorbeifahren könnte (s.
Abb. 7)
Das Fahrzeug mit Parabol ,,sieht" praktisch an den
Hindernissen vorbei, wenn sie ihm nicht direkt im Weg
stehen. Das andere weicht aus, obwohl es passieren könnte, weil
das Hindernis im gestreuten Bereich des
Ultraschalls liegt. Das macht deutlich, warum eine Abtastung
eines Streifens von der Breite des Fahrzeugs
erforderlich ist.
3.5.1
Der
Parabolspiegel
Ich habe einige Zeit nach der Möglichkeit gesucht, die
Abtastung mittels Ultraschall auf einen Streifen von ca.
15 cm zu begrenzen. Anfangs hatte ich Sender und Empfänger in Röhrchen
untergebracht, weil ich annahm, so
das schräge Aus- und Eintreten des Ultraschalls verhindern zu können.
Durch die Schallbrechung im Röhrchen
scheiterte dieser Versuch aber (s. Abb. 8). Selbst das Verwenden
von gewellten Installationsrohren führte nicht
zum gewünschten Ziel. Die Schallwellen streuten trotzdem noch zu
stark.
Dann versuchte ich, durch Hintereinandersetzen von
Kunststoffscheiben mit Bohrungen in der Mitte, nur die
gerade eintreffenden Schallwellen durchzulassen. Theoretisch hätte
sich der seitlich eintreffende Schall an den
Seiten wieder herausbrechen müssen (s. Abb. 9).
Anstelle eines Abtaststreifen gab es jedoch mehrere, da der
Schall solange zwischen den Scheiben hin- und
herpendelte, bis er zum Empfänger gelang.
Die einzige Lösung war die Verwendung eines Parabols.
Ein Parabolspiegel ist, wie der Name schon sagt, nach der
Parabelfunktion y=x².
In einer Parabel befindet sich ein sog. Brennpunkt. Wenn Licht-
oder Schallwellen aus diesem Punkt an der
Parabel reflektiert werden, so treten sie rechtwinklig zur x-Achse
aus, weil der Einfallswinkel der Strahlen
gleich dem Ausfallswinkel ist (s. Abb. 10).
Dasselbe Prinzip wird auch bei Richtfunk, Radar, Satellitenschüsseln und Scheinwerfern
angewandt. Hier
versucht man auch, nur einen möglichst kleinen Bereich zu betrachten.
Ein solcher Parabolspiegel ermöglichte es mir schließlich, die Ultraschallwellen
genau in einem Streifen
abzusenden, und dadurch einen möglichst kleinen Abschnitt abzutasten.